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1984, Esterwegen - Sternenfeuer-Tourende, Tagebuchauschnitt
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Die zweite Sternenfeuertour neigt sich dem Ende. Vorgestern waren wir noch in Ihrhove im Emsland (schönes Konzert an einem Donnerstag im randvoll besuchten Rathaussaal), gestern Abend in der alten Post in Emden (zusammen mit den Melodic-Deutschrockern "Newport" auf der Bühne und der ganzen überkritischen Emder "Musikerpolizei" im Publikum - frage mich, ob ich der Sängerin wohl nicht doch etwas zu tief in die Augen geschaut habe??!!). Heute sind wir mal wieder einmal in Ester-wegen, jenem kleinen aber geschichtsreichen Ort an allen Grenzen, die man sich so vorstellen kann, wenn man an Ostfriesland denkt... Moore...das Saterland...das Ammerland und was man sich sonst noch so vorstellen mag....und, was immer gerne kleingehalten wird, auch Standort eines Internierungslagers im 2. Weltkrieg.

Egal, das interessiert mich jetzt gerade eher wenig. Sind nach etwas übermüdeter Fahrt gegen 17.00 Uhr hier aufgeschlagen, haben den Veranstaltungsort, eine Kneipe mit größerem Saal und Bühne schnell gefunden und in nur einer Stunde unsere Anlage aufgebaut. Veranstaltet wird die ganze Sache von der evangelischen Jugend, sprich Conny, der Diakonin, die am Telefon meinte, mich von früher zu kennen. Als sie auftaucht, erkenne ich schließlich eine Klassenkameradin aus der 5. bis 7. Klasse wieder. Wie klein doch die Welt ist. Nettes Wiedersehen als erwachsene Menschen. Hatte nach dem Soundcheck einen Schwächeanfall mit Herzklabaster, weichen Knien, Angst und so. Kleiner Dauerlauf einmal die Dorfstraße rauf und runter, dann gings´ wieder. Nehme mir vor, heute Abend nach dem Konzert den Schnaps wegzulassen.

Bereits gegen 20.00 Uhr ist der Saal rappelvoll, fast vierhundert Leute. Beim letzten mal waren es noch
zweihundertfünfzig. Offenbar gibt´s hier im nächsten Umkreis nichts für Jugendliche, wo man an einem
Samstagabend hingehen könnte. Bis 20.30 Uhr nudelt Rainer am Pult Mucke vom Tape, dann geht all-
mählich das Licht aus und das 5- minütige Intro (ebenfalls vom Band) startet. Die Klampfen noch einmal
stimmen und aus dem Backstage, dem Abstellraum neben der Küche, Richtung Bühne. Ein Donner-
schlag aus der PA, Blitzlicht an, Dias an, Sound an, los geht´s. Zweieinhalb Stunden volles Programm
von Hardrock über Balladen und Latinnummern bis zum großen Solospiel ohne Pause ein echtes
Powerplay. Dann noch mal 30 Minuten Zugaben inclusive den Plasma-Steinzeithits wie "Yesterday",
"Dream" und "Train-Riding-Boogie", sogar ein Santana-Cover a´ la Jingo kommt noch zum tragen, eine
richtig gute Party.

Nach dem Abbauen noch einmal kurzer Abschiedsschnack mit den Veranstaltern. Wirklich nette Leute.
Gegen 01.00 Uhr verlassen wir einigermaßen ausgepowert aber sehr zufrieden Esterwegen in Richtung
Aurich. Was für ein Tourende am Ende der Welt, Autogramme auf Lederjacken inclusive... so soll es
sein. Gegen 4.00 Uhr haben wir endlich alles im Schlachthof ausgeladen, die Gage verteilt und es geht
Richtung Bett. Bereits morgen werden Udo und Hacki wieder in ihre Studienorte Hamburg und Münster
und ich nach Oldenburg abrauschen, schade, gerade jetzt wo es so richtig schön war...

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